Seit dem 25. März 2015 werden bei Luftangriffen im Jemen ohne Vorwarnung auch zivilie Einrichtungen zerstört. Gleichzeitig werden trotz über 200-jährigem Frieden in der Schweiz jährlich die Alarmsirenen getestet, um zu sehen, ob sie überhaupt noch funktionieren. Amnesty International hat mit einer sinkenden Spendenbereitschaft zu kämpfen, da potenti-elle Spender durch ein Übermass an erschreckenden Bildern abstumpfen. Um Awareness und Spenden für Kriegsbetroffene im Jemen zu generieren, nutzte Amnesty eine neue und krea-tive Strategie, um potentielle Spender – in diesem Fall rund 400.000 volljährige Hörer von Radio 24 – wirkungsvoll zu erreichen.
Der Schweizer Sirenentest, ein Event mit hoher nationaler Aufmerksamkeit, soll genutzt werden, um auf die Missstände im Jemen hinzuweisen. Der Gap zwischen friedlicher Schweiz und brutaler Realität im Jemen sollte aufgehoben und die Bevölkerung mit einem akustischen Kriegserlebnis wach gerüttelt werden: Während in der gesamten Schweiz die Sirenen getestet wurden, wurden dazu live auf Radio24 sowie an Promotion-Ständen Kriegsgeräusche aus dem Jemen übertragen. Die Übertragung endete mit einer Sondersendung zum Thema, inklusive Spendenaufruf um die Arbeit von Amnesty International zum Schutz der Zivilbevölkerung im Jemen zu unterstützen.
Jedes Jahr findet der Sirenen-Test am ersten Mittwoch im Februar statt. Amnesty Interna-tional wollte genau diesen tagesaktuellen, schweizweiten Umstand nutzen, um auf den “For-gotten War” im Yemen hinzuweisen. Die Aktion fand also am 06.02.2019 um exakt 13.30 Uhr statt und dauerte, wie jedes Jahr, 2 Minuten und 15 Sekunden. Die Reichweite der Botschaft umfasste das gesamte Sendegebiet, sowie die Nutzer des Online-Streams. Zusätzlich übertrugen Dialog-Teams die Radiosendung an Promo-Ständen und sammelten via Call-to-Action Unterschriften gegen Waffenlieferungen für den Krieg im Jemen.
Amnesty International
Bern
Jung von Matt/Limmat
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